4 Gründe, warum wir Skin Shaming nicht tolerieren

20. Jun 2022

4 Gründe, warum wir Haut-Scham nicht tolerieren

Skin Shaming

HAUT-SHAMING?

In der Kosmetikbranche begegnen uns ständig Begriffe wie „anti-Pickel“, „anti-Mitesser“ und „anti-Unreinheiten“. Alle haben das Wort „anti“. Aber warum?


1. PICKEL, WAS SOLL'S?


Falls du es noch nicht gehört hast, hier kommt die Wahrheit: Pickel, Mitesser und Co. sind völlig normale Hautphänomene. Egal welchen Hauttyp oder welches Alter man hat, jeder hat mehr oder weniger davon. Und das ist völlig in Ordnung. Wir müssen aufhören, diese „Anti“-Slogans unsere Selbstwahrnehmung beeinflussen zu lassen. Ob es nun ein einzelner Pickel oder ein ganzes Gesicht voller Pickel ist, sie haben nichts mit deiner Persönlichkeit zu tun und machen dich weder schlechter noch weniger liebenswert!

2. HAUT-SHAMING HAT BEI UNS KEINEN PLATZ.


Mit 16 waren Pickel mein größter Feind. Ob ich das Selbstvertrauen hatte, extrovertiert zu sein, mit jemandem zu sprechen oder einen Vortrag zu halten, hing davon ab, wie mein Gesicht an diesem Tag aussah. Und ich weiß, ich war nicht die Einzige. Damals haben meine Freunde und ich uns regelmäßig getroffen, um neue „anti-Pickel“-Masken, Gel-Roller und Cremes zu testen, den besten Concealer oder das ideale Make-up zu finden. Für uns war klar: Pickel gehören nicht zu uns und sollten versteckt werden. Damit wir uns besser fühlen. Damit wir uns schön fühlen.

Wenn uns nicht eingeredet worden wäre, dass Pickel ekelhaft sind und nur durch mangelnde Hygiene entstehen, hätten wir uns in der Pubertät sicherlich viel besser gefühlt. So viel Mobbing, dumme Sprüche, Ausgrenzung, geringes Selbstbewusstsein und Traurigkeit ist durch diese unerwünschten Begleiter auf unserer Haut entstanden. Und was ist der Grund dafür? Ein Mangel an Aufklärung darüber, was eigentlich Pickel verursacht (insbesondere in der Pubertät) und Werbung, die sie als Makel darstellt.

Es ist kein Geheimnis, dass Social Media Schönheitsideale stark verzerrt. Und zum Glück gibt es mittlerweile Positivitätsbewegungen, die sich vor allem in Bezug auf Körper- und psychische Gesundheit immer weiter verbreiten. Aber #skinpositivity steckt noch in den Kinderschuhen. Es gibt so viele seltsame Beauty-Hacks und Tipps, die auf Social Media kursieren... dass wir im Team manchmal nur den Kopf schütteln. Kartoffelschalen auf der Nase reiben, um Mitesser loszuwerden? Gesichtsmasken, die den ganzen Schmutz, aber auch das ganze Sebum aus den Poren ziehen?

Sicher, ich verstehe, dass man Pickel loswerden möchte. Und es stimmt, dass Haut ohne Pickel einfach gesünder ist. Aber bedeutet das, dass Produkte und Beauty-Hacks so „anti“ sein müssen? Verdienen Pickel es, der Feind Nummer 1 auf unserem Gesicht und auf Produktverpackungen zu sein? Ich denke nicht.



3. PICKELPRODUKTE? JA, ABER OHNE SCHAM


Versteh mich nicht falsch. Es ist wichtig, dass wir auf die kleinen Ausbrüche auf unserer Haut achten. Schließlich sind sie kleine Verletzungen, die sinnvoll gepflegt werden müssen, damit die Haut ihre natürlichen Funktionen wieder zuverlässig erfüllen kann. Aber warum müssen wir mit Anti-Pickel-Haltungen getriggert werden? Ich selbst habe zum Beispiel immer mit hormonellen Unreinheiten zu kämpfen, besonders zu bestimmten Zeiten meines Zyklus. Und ich bin damit zu 100% nicht allein. Diese Unterlagerungen wachsen langsam aus der Haut, fühlen sich eher wie ein Insektenstich an und sind dazu noch schmerzhaft. Es ist wie der Pickel-Jackpot par excellence. Aber: Auch diese Pickel verdienen es nicht, so viel Anti-Haltung zu bekommen. Unsere Haut möchte mit uns kommunizieren. Sie sagt uns, dass etwas in unserem Körper nicht so gut läuft, und wenn wir lernen, sie besser zu verstehen, würden wir Unreinheiten ganz anders betrachten. Nämlich als kleine Boten, die symptomatisch erscheinen, um uns zu sagen: „Hey, hör auf dich, beobachte dich, denn etwas stimmt nicht ganz.“

 

Wir verfolgen generell einen ganzheitlichen Ansatz, insbesondere wenn es um die Behandlung der Haut geht. Denn wir wissen, dass hinter Trockenheit, Pickeln und auch vielen Krankheiten einfach mehr steckt und dass mehr getan werden muss, als nur die richtige Pflege zu finden. Für uns gehen Ernährung, Psyche, Lebensstil und die Haut Hand in Hand. Und das gilt auch für Pickel. Deshalb möchte ich dich ermutigen: Verfluche deine Haut nicht, sondern höre auf sie. Beobachte, wie sie sich verhält, ob du eine Verbindung zu deinem hormonellen Zyklus, zu bestimmten Nahrungsmitteln, Stress oder anderen Lebensumständen entdeckst. Schau dir auch die Pflege an, die du verwendest, denn Pickelhaut mag ebenso wenig wie jede andere Haut aggressive Tenside in Reinigern. Wenn du mehr über die Ursachen, Pflege und den Umgang mit unreiner Haut erfahren möchtest, habe ich unten weitere Beiträge verlinkt, die für dich interessant sein könnten.



4. KOMMT ZEIT, KOMMT RUHE


Was meine Haut betrifft, bin ich immer entspannter geworden, seitdem ich diese Reise angetreten habe. Also was, dann habe ich eben einen Pickel oder eine fette Unterlagerung. Bedeutet das, dass ich jetzt nicht mehr vor die Tür gehen kann? Muss ich die Kamera in Online-Meetings ausschalten? Muss ich mich freuen, dass die FFP2-Maske den Pickel verdeckt? Nein.

Es hat lange gedauert, aber mittlerweile spare ich mir sogar den Griff zum Concealer, um meine Unreinheiten abzudecken. Für mich hat Make-up eine völlig andere Bedeutung bekommen als noch in der Schulzeit, als ich mit meinen Freunden die Drogerien der Stadt eroberte. Schminken war eine Möglichkeit, alles zu verdecken, zu verbergen und zu verstecken, was ich nicht mochte. Heute, wenn ich mich schminke, benutze ich ausgewählte Produkte, um genau das zu betonen, was ich an mir mag. Und wenn mich ein Pickel im Spiegel anlacht, lasse ich ihn lachen, anstatt Concealer darauf zu tupfen, bis er kaum noch sichtbar ist.

 Es sollte wichtig sein, die verletzte Haut zu heilen, also den Pickel zu pflegen, anstatt zu versuchen, ihn zu verdecken oder aggressiv zu behandeln. Das sollte die Priorität sein. So sollte es in unserer Branche kommuniziert werden. Damit der Fokus auf der Gesundheit der Haut liegt und nicht auf der Scham und dem Unbehagen.


Ein Pickel ist eine Entzündung in der Haut. Und Entzündungen im Körper haben immer eine Ursache.

Es ist höchste Zeit, dass wir anerkennen, dass es X Ursachen für Unreinheiten gibt: Hormone, Stress, Ernährung, falsche Pflegeprodukte, unsere Umwelt – um nur einige zu nennen. Lasst uns unsere Haut dafür feiern, dass sie so im Einklang mit uns steht, und ihr das geben, was sie braucht, um zu heilen. Von innen und von außen. Wenn du jetzt auch genug von Haut-Scham hast und mehr über die Entstehung deiner Unreinheiten erfahren möchtest, empfehle ich dir, unseren Instagram-Beitrag anzuschauen, in dem wir mögliche Ursachen, Tipps und Pflegeoptionen empfehlen. So kannst du dich gemeinsam um deinen Körper und deine Haut kümmern.

Und wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie Pickel in der Haut entstehen, schau dir bald unseren neuesten Beitrag zu diesem Thema an.

Bis dahin, kümmere dich um deine Haut, lass deine Pickel Pickel sein und übe Gelassenheit. Dann bleibt nur noch eines zu sagen: Haut-Scham adé!


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