Natürliche Beauty & Clean Beauty: Was du wissen musst
Clean Beauty erklärt: Was es wirklich bedeutet – und was nicht
Clean Beauty ist überall. Geh in eine beliebige Beauty-Boutique und du wirst Regale voller Produkte sehen, die als "clean", "natürlich", "non-toxic" oder "eco-friendly" bezeichnet werden. Klingt erstmal gut. Aber was heißt Clean Beauty überhaupt? Ist es nur ein Trend oder steckt wirklich etwas dahinter?
Lass uns das Ganze entwirren – ohne Panikmache, Marketing-Floskeln oder Greenwashing.
Was ist Clean Beauty wirklich?
Clean Beauty, einfach erklärt? Es sind Hautpflege- und Make-up-Produkte, die angeblich auf "toxische Inhaltsstoffe" verzichten – also Parabene, Sulfate, Mineralöle oder synthetische Duftstoffe.
Der Haken: Clean Beauty ist nicht reguliert. Es gibt keine einheitliche Definition, keine rechtlichen Standards, keine offizielle Verbotsliste. Jede Marke definiert für sich selbst, was "clean" bedeutet.
Wenn du dich also fragst: "Ist Clean Beauty besser?" oder sogar "Ist Clean Beauty ein Scam?" – dann lautet die ehrliche Antwort: Kommt drauf an. Clean Beauty kann ein guter Ansatz sein. Aber es steckt voller Schlupflöcher, irreführender Behauptungen und cleverem Storytelling.
Der Clean Beauty Trend: Von guten Absichten zu Greenwashing
Ursprünglich hatte die Clean-Beauty-Bewegung wohl gute Absichten. Vor allem aus den USA getrieben, wollte sie mehr Transparenz, sicherere Inhaltsstoffe und weniger Reizstoffe für empfindliche Hauttypen fordern – etwas, das dort lange Zeit fehlte. Im Gegensatz zur EU, wo die Kosmetikregulierungen deutlich strenger sind.
Doch mit der Zeit wurde der Begriff von großen Beauty-Konzernen übernommen. Plötzlich stand überall "clean" auf dem Etikett – während in der Formulierung weiterhin Mikroplastik, synthetische Chemikalien oder allergene Duftstoffe steckten.
Hier beginnt das Greenwashing in der Kosmetikindustrie: Worte wie "clean", "green" oder "pure" werden genutzt, um Produkte natürlich und sicher wirken zu lassen – obwohl sich in der Lieferkette und der Rezeptur nichts Substanzielles verändert hat.
Clean Beauty Inhaltsstoffe, die vermieden werden – und welche fehlen
Die meisten Clean-Beauty-Marken behaupten, sie verzichten auf "die Bösen". Gemeint sind oft:
Parabene
Silikone
Synthetische Farbstoffe
Künstliche Duftstoffe
Klingt gut, oder?
Aber hier kommt der Punkt: Diese Liste ist oberflächlich. Viele Clean Beauty Mythen fokussieren sich nur auf offensichtliche Stoffe – und übersehen dabei:
Mikroplastik in Hautpflege (ja, immer noch legal – aber nicht nachhaltig)
Alkohole oder ätherische Öle, die empfindliche Haut reizen
Schlecht beschaffte Rohstoffe aus ethisch fragwürdigen oder umweltbelastenden Quellen
"Natürliche" Stoffe, die gar nicht für jeden Hauttyp geeignet sind
Ja, "clean" kann bedeuten, dass weniger fragwürdige Stoffe enthalten sind – aber das heißt nicht automatisch, dass es besser für deine Haut oder für den Planeten ist.
Bei NAYA gehen wir deutlich weiter. Wir schließen freiwillig mehr als 3.000 Inhaltsstoffe aus, also mehr als doppelt so viele, wie in der EU verboten sind. Das ist über 300 Mal strenger als die US-amerikanischen Standards und weit über das hinaus, was "Clean Beauty" üblich bedeutet.
Warum? Weil für uns Ingredient Integrity kein Trend ist, sondern ein echtes Versprechen. Vom ethischen Rohstoffeinkauf bis zur konsequenten Vermeidung von Mikroplastik und bedenklichen Stoffen. Unsere Formulierungen basieren auf Wissenschaft, Nachhaltigkeit und Hautgesundheit – nicht auf Buzzwords.
Das nennen wir echte Handwerkskunst in der Kosmetik.
Und was ist mit Natural Beauty?
Kommen wir zu "Natural Beauty".
Im Unterschied zu Clean Beauty sollen natürliche Kosmetikprodukte Inhaltsstoffe aus der Natur enthalten – also Pflanzenextrakte, Öle oder Tonerden.
Aber: Auch der Begriff "natürlich" ist nicht gesetzlich geschützt. Es gibt keine einheitliche Definition. Es liegt an der Marke, ob sie sich an Standards wie ISO 16128 hält (zur Messung des natürlichen Ursprungs) oder Naturkosmetik-Siegel wie NATRUE oder COSMOS nutzt.
Diese Zertifizierungen sind freiwillig, teuer und unterscheiden sich in ihren Kriterien. Und ja: Auch zertifizierte Naturkosmetik darf synthetische Stoffe enthalten, wenn die jeweilige Agentur sie erlaubt.
Nur weil etwas natürlich ist, heißt es nicht, dass es für jeden Hauttyp gut ist (Giftefeu ist auch natürlich).
Clean vs. Natural Beauty: Der Unterschied auf einen Blick
Clean Beauty:
Verzichtet auf bestimmte (oft synthetische) Inhaltsstoffe
Kein rechtlich geregelter Begriff
Keine Zertifizierung, keine Standards – reine Markendefinition
Kein Garant für Hautverträglichkeit oder Umweltfreundlichkeit
Kann Mikroplastik, Mineralöle oder andere versteckte Risiken enthalten
Schlupflöcher und versteckte Toxine in Clean Skincare sind real
Natural Beauty:
Fokus auf natürliche Ursprünge (aber nicht garantiert)
Keine rechtliche Kontrolle, aber ISO-Standard möglich
Zertifikate wie COSMOS oder NATRUE sind optional und kostenpflichtig
Auch natürliche Stoffe können Allergien oder Irritationen auslösen
Auch Naturkosmetik darf (je nach Siegel) Synthetik enthalten
Kurz gesagt? Es ist verwirrend. Und oft eher eine Frage des Marketingbudgets als des Fachwissens. Am Ende bleibt es an dir, als Konsument:in, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Sind Mikroplastik in Kosmetik noch erlaubt?
Leider ja.
Selbst viele "Clean" Marken verwenden noch Mikroplastik in Hautpflege – vor allem in Form von flüssigen Polymerenoder Filmformern, die die Haut seidig erscheinen lassen, aber langfristig Umwelt und Gewässer belasten.
Die EU beginnt, das zu regulieren. Aber in vielen Ländern sind solche Stoffe noch legal – und "Clean Beauty" bedeutet nicht automatisch plastikfrei.
Nächstes Mal, wenn du "eco-friendly" liest: Frag dich, was wirklich drin ist. Und ob das Unternehmen auch Lieferketten und sourcing hinterfragt.
Was du selbst in der Hand hast
Hier liegt deine echte Macht:
Lerne, eine INCI-Liste zu lesen
Vertraue nicht auf schöne Begriffe auf der Verpackung ("clean", "green", "pure")
Erkenne, was deine Haut braucht und was ihr schadet
Lass dich nicht von Influencern beeinflussen – viele werden für Empfehlungen bezahlt
Halte deine Routine einfach. Weniger ist oft mehr.
Achte auf ethischen Rohstoffeinkauf und Transparenz statt schöne Stories
Vertraue Marken, die offenlegen, was und wie viel in ihren Produkten steckt
Denn du brauchst keine 10-Schritte-Routine oder 500 Inhaltsstoffe am Tag. Oft schadet das deiner Haut mehr, als es hilft.
Fazit: Ist Clean Beauty besser?
Jein.
Ob Clean Beauty wirklich besser ist, hängt davon ab:
Wie die Marke "clean" definiert
Ob die Inhaltsstoffe wirklich sinnvoll und sicher sind
Was deine individuelle Haut braucht
Fest steht: Clean Beauty ist nicht reguliert. Und genauso wenig "natural beauty". Was zählt, ist, was wirklich in der Flasche steckt – und wie es auf deine Haut wirkt.
Die beste Hautpflege? Eine, die auf Transparenz, Performance und Verantwortung setzt – statt auf leere Marketingbegriffe.
Noch tiefer einsteigen?
Schau dir unser INCI-Glossar an oder lade dir unseren kostenlosen Pocket Guide herunter, um deine Hautpflege besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Hinterlasse einen Kommentar