Mineralisch vs. chemisch: Ist mineralische Sonnencreme wirklich besser?
Ist mineralische Sonnencreme wirklich besser? Die Wahrheit hinter dem Trend
Erfahre, worin sich mineralische und chemische Sonnencremes wirklich unterscheiden. Warum "nur mineralisch" nicht automatisch besser ist – und wie du den richtigen SPF für deine Hautgesundheit auswählst.
Ist mineralische Sonnencreme wirklich besser? Die Wahrheit hinter dem Trend
In der Welt der Clean Beauty gilt mineralischer Sonnenschutz oft als Held: natürlich, sanft und sicher. Doch ist er wirklich besser als chemischer Sonnenschutz? Oder ist das nur cleveres Marketing?
Als Hautgesundheits-Expertin, ausgebildete Ernährungstherapeutin und Gründerin von NAYA habe ich jahrelang sowohl die Wissenschaft hinter SPF als auch das sensorische Erlebnis von Skincare studiert. Ich habe Dutzende Testformulierungen entwickelt – von vollmineralischen Blends bis zu modernen Hybriden – auf der Suche nach einer einfachen Wahrheit: Was werden Menschen wirklich regelmäßig verwenden, und was verträgt ihre Haut tatsächlich?
Denn bei Sonnenschutz geht es nicht um Trends – sondern um Schutz, Verträglichkeit und Konsistenz.
Was sind mineralische und chemische UV-Filter?
Mineralische (organische) Filter: Dazu gehören Zinkoxid und Titandioxid. Sie liegen auf der Haut und reflektieren UV-Strahlen. Bitte nenne sie nicht physikalische Filter – sie sitzen nicht wie ein Schild auf der Haut. Sie wirken wie andere Filter, indem sie UV-Strahlen in Wärme umwandeln.
Chemische (anorganische) Filter:
Wirkstoffe wie Tinosorb S, Uvinul A Plus und Mexoryl SX absorbieren UV-Strahlen und wandeln sie in Wärme um. Diese modernen, photostabilen Filter werden in Europa aus gutem Grund intensiv genutzt.
Beide Typen können – bei guter Formulierung – breitbandig, effektiv und sicher sein.
Verstehe den Unterschied: Breitbandschutz
SPF sagt nicht alles. Lass uns das klären:
UVB-Strahlen verursachen Sonnenbrand – SPF-Zahlen beziehen sich darauf.
UVA-Strahlen dringen tiefer ein, fördern Hautalterung, DNA-Schäden und Pigmentierung. Sie durchdringen Glas und Wolken.
Das Problem: Mineralische Sonnencremes bieten nicht immer guten UVA-Schutz. Zinkoxid deckt einen Teil ab, Titandioxid kaum den wichtigen UVA-1-Bereich.
Moderne chemische Filter liefern überlegenen Breitbandschutz – besonders bei UVA.
Entscheidend ist nicht der Filter-Typ allein, sondern das Schutzspektrum.
Häufige Mythen rund um mineralischen Sonnenschutz
Mythos 1: Mineralisch = hautfreundlicher.
Zinkoxid und Titandioxid können empfindliche Haut reizen, austrocknend wirken oder Unreinheiten verstärken. Sie können sich in der Hautbarriere ansammeln und langfristig stören.
Mythos 2: Chemische Filter sind giftig.
Ein alter, vereinfachter Mythos. Moderne Filter wie Tinosorb S haben jahrzehntelange Sicherheitsdaten und ausgezeichnete Verträglichkeit.
Mythos 3: Mineralisch ist umweltfreundlicher.
"Reef-safe" ist ein unregulierter Begriff. Nano-Mineralien können sich in Wasserorganismen anreichern. Wichtig ist verantwortungsvolle Anwendung und biologisch abbaubare Filter.
Mythos 4: Mineralisch = natürlich.
Wenn du mineralischen Sonnenschutz nutzt, stammt der Filter zu 100% aus dem Labor. Der Prozess von Erz bis zu beschichteten Partikeln ist energieintensiv und synthetisch – oft sogar mit Mikroplastik-Umhüllung.
Warum ich mich gegen "nur mineralisch" entschieden habe
Bei der Entwicklung unserer Sonnencreme testete ich über 12 Varianten.
Ich begann mit rein mineralischen Rezepturen – doch sie waren trocken, hinterließen einen Film (selbst bei mittlerem Hautton) und fühlten sich nicht gut an. Ich bekam Pigmentflecken, meine Testerinnen trugen sie nie wieder.
Ich erkannte: Die beste Sonnencreme ist die, die man täglich gerne nutzt.
Also entwickelte ich eine unsichtbare, hydratisierende, duftfreie Formel mit Antioxidantien – ohne weißen Schleier.
Das Problem mit dem Weißstich
Mineralische Filter reflektieren Licht – sichtbar. Für dunklere Hauttypen ein klares Problem.
Wenn das Hautgefühl nicht stimmt, tragen Menschen den SPF nicht regelmäßig – und das führt zu Schäden.
Unsere Formel nutzt nicht-aufhellende Filter, die sich jeder Haut anpassen.
Was macht eine gute Sonnencreme aus?
Breitbandschutz (UVA + UVB)
Photostabilität
Sicherheitsdaten
Verträglichkeit für empfindliche Haut
Angenehmes Tragegefühl
Bonus: Antioxidantien, keine Duftstoffe, stärkt die Hautbarriere.
Warum mineralischer Sonnenschutz so gehypt wird – danke, USA
In den USA hat die FDA seit den 1990ern keinen neuen UV-Filter zugelassen – nicht wegen Vorsicht, sondern wegen Politik und alter Gesetzgebung.
Amerikanische Marken haben daher nur Zink, Titan und ein paar alte chemische Filter zur Auswahl. Keine modernen Filter wie Tinosorb S oder Mexoryl, wie wir sie in Europa nutzen.
Das Ergebnis: Es wird suggeriert, "mineralisch muss besser sein" – obwohl die USA eine der höchsten Hautkrebsraten der Welt haben.
Dieses Denken wird exportiert. Auch Europa fällt oft auf das amerikanische Marketing herein. Zeit, umzudenken.
Fazit: Die beste Sonnencreme ist die, die du trägst
Du spürst meine Frustration? Ja. Denn ich sehe, wie Marken mit Angst und Halbwissen mittelprächtige Produkte verkaufen.
Ich sage nicht, du musst chemisch oder hybrid verwenden. Nur: Verwende täglich Sonnenschutz. Denn es ist Präventionspflege.
Mineralisch ist nicht automatisch besser. Entscheidend ist: guter Schutz, gute Verträglichkeit, gute Anwendung.
Wenn du Mineral liebst – trag es. Aber triff deine Entscheidung nicht aus Angst, sondern mit Wissen.
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Geschrieben von Sarah Zimmer, Ernährungstherapeutin & Gründerin von NAYA Skincare.
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