Mineralöl in der Hautpflege: Freund oder Feind?
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Mineralöl in der Hautpflege: Freund oder Feind?
Mineralöl ist seit Jahren ein umstrittenes Thema in der Hautpflege. Einige halten es für einen sicheren und wirksamen Feuchtigkeitsspender, während andere es als veraltet, nutzlos und potenziell schädlich für Haut und Umwelt betrachten. Doch was ist die Wahrheit? Hat es noch einen Platz in deiner Pflegeroutine – oder ist es an der Zeit, es endgültig zu verabschieden?
In diesem Artikel erfährst du:
- Was Mineralöl ist und wie es in der Hautpflege wirkt
- Die möglichen Vorteile und Nachteile für deine Haut
- Die Auswirkungen auf die Umwelt
- Nachhaltige und effektive Alternativen
Was ist Mineralöl?
Mineralöl ist ein Nebenprodukt der Erdölraffination und wird aus Rohöl gewonnen. Es ist ein okklusiver Inhaltsstoff, der einen schützenden Film auf der Haut bildet und so Feuchtigkeit einschließt. Deshalb findet man es oft in Feuchtigkeitscremes, Lippenbalsamen und Salben – gelistet unter Namen wie Paraffinum Liquidum, Petrolatum oder White Mineral Oil.
Kosmetisches Mineralöl ist hochgradig gereinigt und gilt als sicher sowie ungiftig. Behörden wie die FDA und das Wissenschaftliche Komitee für Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) bestätigen dies. Doch nur weil etwas sicher ist, bedeutet das auch, dass es wirklich gut für die Haut ist?
Wie erkennst du Mineralöl in Kosmetika?
Es versteckt sich hinter verschiedenen Bezeichnungen. Wenn du eine der folgenden Begriffe in der INCI-Liste eines Produkts findest, enthält es Mineralöl:
- Mineral Oil
- Vaseline
- Petrolatum
- Paraffinum Liquidum
- Paraffinum Subliquidum
- Cera Microcristallina
- Microcrystalline Wax
- Ozokerite
- Ceresin
Wie wirken Mineralöle in Kosmetika?
Sie haben für die Kosmetik einige Vorteile: Sie sind leicht zu verarbeiten, extrem stabil und verderben nicht – im Gegensatz zu pflanzlichen Ölen, die ranzig werden können und zusätzliche Stabilisatoren benötigen. Zudem sind sie kostengünstig, was sie für viele Hersteller attraktiv macht.
Ein weiterer Vorteil ist, dass dieser Inhaltsstoff kaum allergische Reaktionen hervorruft. Da es körperfremd ist, dringt es nicht tief in die Haut ein, sondern bleibt auf der Oberfläche und bildet dort eine Art Schutzfilm. Dies verhindert den Wasserverlust der Haut und sorgt für ein weiches Hautgefühl.
Ist Olivenöl ein Mineralöl?
Eine häufige Frage lautet: Ist Olivenöl ein Mineralöl? Die Antwort ist klar: Nein. Während Mineralöl aus Erdöl gewonnen wird, stammt Olivenöl aus der Frucht des Olivenbaums. Obwohl beide Feuchtigkeit spenden können, enthält Olivenöl zusätzlich essenzielle Fettsäuren, Antioxidantien und Vitamine – Vorteile, die Mineralöl nicht bietet.
Mineralöl in der Kosmetik: Nützt es oder schadet es?
Die potenziellen Vorteile von Mineralöl
- Effektiver Feuchtigkeitsverschluss: Es wirkt als Barriere und verhindert Wasserverlust – besonders hilfreich für sehr trockene Haut oder Hauterkrankungen wie Ekzeme.
- Nicht reizend & hypoallergen: Da die Moleküle von Mineralöl groß sind, dringt es nicht tief in die Haut ein und verursacht seltener Irritationen oder allergische Reaktionen.
- Lange Haltbarkeit & stabile Formulierung: Mineralöl verdirbt nicht, was es für Hersteller attraktiv macht.
Die Nachteile von Mineralöl
- Keine Nährstoffe für die Haut: Es enthält keine essenziellen Fettsäuren, Vitamine oder Antioxidantien.
- Kann Schmutz und Bakterien einschließen: Der okklusive Effekt kann Unreinheiten fördern, besonders bei zu Akne neigender Haut.
- Täuscht Feuchtigkeit vor: Es schließt Feuchtigkeit ein, spendet aber keine.
- Veraltet im Vergleich zu modernen Formulierungen: Neue biokompatible Öle bieten mehr Vorteile.
MOSH und MOAH – Kritische Verunreinigungen?
Eine Untersuchung von Stiftung Warentest fand in Mineralöl-Produkten sogenannte MOAH (Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons) und MOSH (Mineral Oil Saturated Hydrocarbons). Besonders problematisch: MOAH stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.
Die Umweltkosten
- Umweltzerstörung durch Förderung: Die Gewinnung von Rohöl verursacht CO₂-Emissionen und Umweltverschmutzung.
- Nicht biologisch abbaubar: Mineralöl kann sich in der Natur anreichern und Ökosysteme belasten.
- Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Es hält die Kosmetikindustrie an nicht nachhaltige Ressourcen gebunden.
Nachhaltige Alternativen
Statt Erdöl-Derivaten gibt es viele natürliche Öle und Butter, die nicht nur die Hautbarriere schützen, sondern auch pflegende Inhaltsstoffe liefern:
- 🌿 Cacay-Öl – Reich an Vitamin E und Linolsäure, fördert es die Hautregeneration.
- 🌿 Mango-Butter – Nährt die Haut intensiv, ohne die Poren zu verstopfen.
- 🌿 Squalan (aus Oliven oder Zuckerrohr) – Ein leichtes Öl, das der Hautbarriere ähnelt.
- 🌿 Jojoba-Öl – Perfekt für alle Hauttypen, da es der Haut eigenen Lipidstruktur gleicht.
- 🌿 Shea-Butter – Spendet intensive Feuchtigkeit und wirkt beruhigend.
Fazit: Gehört Mineralöl in deine Hautpflege?
Bei NAYA verzichten wir bewusst auf Mineralöl – aus Rücksicht auf deine Haut und die Umwelt. Warum auf eine Barriere setzen, wenn es pflanzliche Alternativen gibt, die wirklich nähren?
Was denkst du über Mineralöl? Bevorzugst du nachhaltige Alternativen? Lass es uns in den Kommentaren wissen!
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