Sun Week Awareness – So verwenden Sie den UV-Sonnenschutz

4. Mai 2020

Was macht einen guten UV-Filter aus?

Nicht alle UV-Filter sind gleich gut. Es gibt UV-Filter, die unter UV-Strahlung zerfallen, also nicht fotostabil sind. Dadurch verringert sich die Schutzwirkung und die Kariesprodukte können die Haut reizen.

Einige chemische Sonnenschutzfilter können Allergien auslösen. Diese Reaktion wird oft als Sonnenallergie interpretiert, obwohl die Haut auf die Sonnencreme reagiert. Besonders bedenklich finden wir, wenn UV-Filter Nanopartikel enthalten und aufgrund ihrer geringen Molekülgröße in die Haut eindringen und in die Blutbahn gelangen können. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko, dass sie die Stoffwechselprozesse des Körpers stören. Deshalb ist es wichtig, UV-Filter genau zu betrachten.

Welche Eigenschaften hat ein guter UV-Filter? Wir halten Folgendes für wichtig:

  • Nicht in die Haut eindringen
  • Keine Allergien auslösen
  • Photostabil sein, d.h. nicht in der Sonne zerfallen
  • Keine Nebenwirkungen auf den Stoffwechsel des Körpers


Sonnenschutz: Worauf Sie beim Kauf achten sollten

Die UV-Filter sind zusammen mit den anderen Inhaltsstoffen auf der Verpackung des Sonnenschutzmittels aufgeführt. Allerdings kombinieren die Hersteller meist mehrere UV-Filter in einem Produkt. Außerdem verstecken sich viele Filtersubstanzen hinter komplizierten und schwer zu merkenden Namen (siehe Liste am Ende). Wir müssen also genauer hinschauen. Und wir hoffen, dass die EU-Kosmetikverordnung hier die Vorschriften ändert, dass Hersteller sie separat auflisten müssen, um es kristallklar zu machen und den Verbraucher zu stärken. Da es mühsam ist, lohnt sich aber ein genauer Blick auf die Zutatenliste.


Wichtig: Schutz vor UVA- und UVB-Strahlung

Die Sonnenfilterkombination soll sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen schützen. Die UVB-Strahlen der Sonne lösen Sonnenbrand aus, während UVA-Strahlen zur Hautalterung beitragen, indem sie die DNA in der Haut schädigen.

Der angegebene Lichtschutzfaktor (LSF) bezieht sich nur auf die UVB-Strahlung. Es ist daher wichtig, dass die UVA-Symbol steht auch auf der verpackung. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Produkt vor beiden Strahlen schützt.

Das Siegel wird ausgestellt, wenn der UVA-Schutz ⅓ des UVB-Schutzes beträgt. Bei Lichtschutzfaktor 30 muss der UVA-Faktor mindestens 10 betragen. Der UVA-Faktor wird übrigens auch PPD genannt. Das steht für Anhaltende Pigmentverdunkelung. Es geht also um den Schutz vor Pigmentierung, also um das Bräunen der Haut. Damit verbunden sind natürlich Kosten von mehr als 2000 Euro pro Produkt. Als Verbraucher wird es jedoch ein klarer Leitfaden dafür sein, in welches Produkt zu investieren und auf welches Produkt verzichtet werden sollte.

Aus dermatologischer Sicht gilt: Je höher der UVA-Schutz, desto besser. Fragen Sie im Zweifelsfall Ihren Hersteller.


Chemisch, organisch oder mineralisch? Die Arten von UV-Filtern

Um die Haut vor UV-Strahlung zu schützen, gibt es 2 verschiedene Arten von UV-Filtern. Chemische Filter wandeln die UV-Strahlen auf der Haut in Wärme um. Mineralfilter reflektieren das Sonnenlicht auf der Haut. Mineralfilter sind kleine Partikel aus Zink oder Titandioxid. (Siehe Bild unten)

Chemische Filter werden auch als organische Filter bezeichnet. Mineralische Filter können auch als anorganische oder physikalische UV-Filter bezeichnet werden.

Beide Filter haben Vor- und Nachteile. Schauen wir uns die Mineralfilter genauer an.


Mineralfilter: sicher und kompatibel

Mineralische Filter wie Titandioxid oder Zinkoxid (INCI: Titanium Dioxide, Zinc Oxide) sind grundsätzlich verträglich. Sie haben den Vorteil, dass sie nicht zerfallen und keine allergischen Reaktionen hervorrufen. Zertifizierte Naturkosmetik muss sich übrigens immer auf mineralische Filter beschränken.

Diese Filter sind jedoch nicht so angenehm zu verwenden wie die chemischen Alternativen. Die kleinen Partikel hinterlassen oft einen weißen Schleier auf der Haut und sind schwer zu entfernen. Daher ist es besonders wichtig, die Haut gründlich zu reinigen, um die Spuren des Produkts von Ihrer Haut zu entfernen.


Mineralische Nanofilter: schädlich oder nicht?

Abhilfe schaffen mineralische Partikel in Nanogröße. Diese sind winzig und lassen sich daher leichter auf der Haut verteilen. In letzter Zeit gab es jedoch eine Diskussion über diese kleinen Partikel. Es wird angenommen, dass die Partikel so klein sind, dass sie den Körper durchdringen. Dort könnten sie den Organismus gefährden.

Ob Nanopartikel in die Haut eindringen, ist nach aktuellem Studienstand noch nicht abschließend geklärt. In diesem Artikel schauen wir uns an, wie schädlich Nanopartikel in Sonnenschutzmitteln wirklich sind.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte auf Nanopartikel verzichten. Dies gilt unserer Meinung nach vor allem für spezielle Kinder- und Baby-Sonnencremes. Die Babyhaut ist so zart, dass Sie kein Risiko eingehen sollten.

Alle Partikel in Nanogröße müssen übrigens mit dem Wort „nano“ (immer in Klammern hinter dem jeweiligen Filter) gekennzeichnet werden.


Was ist besser: chemische oder mineralische Filter?

Während mineralische Filter immer kompatibel sind, muss man bei chemischen UV-Filtern sehr genau hinschauen.

Ein Blick auf die Zutatenliste kann sich lohnen. Denn ein Sonnenschutz mit kompatiblen chemischen Filtern ist genauso unbedenklich wie ein mineralischer Sonnenschutz.

Es gibt sogar einige Vorteile. Moderne chemische Filter sind viel einfacher von der Hautoberfläche zu entfernen, da sie nicht in die Haut eindringen. Mineralische Filter verbleiben länger auf der Haut und können sich in unserer Hornschicht anreichern. Dadurch können mineralische Sonnenschutzprodukte die Haut austrocknen.


Die richtigen chemischen UV-Filter sind besser

Nach intensiver Arbeit mit den verwendeten UV-Filtern sind wir mittlerweile der Meinung, dass Sonnenschutzmittel mit den richtigen chemischen Filtern besser sind.

Aber Vorsicht: Es gibt viele chemische Sonnenschutzfilter mit unerwünschten Nebenwirkungen. Leider sind dies auch die am häufigsten verwendeten Filtermaterialien, z.B. Octocrylen.


Natürliche UV-Filter – gibt es so etwas?

Diese Frage beantworten wir mit einem klaren Ja und Nein. Mineralische Filter können als natürliche UV-Filter angesehen werden. Sie haben jedoch dermatologische Nachteile (Austrocknen der Haut).

Auch winzige Zinkoxid- und Titanpartikel haben in unserem Ökosystem keinen Platz. Sie sind also nicht wirklich natürlich


Sind organische UV-Filter natürlich?

Chemische UV-Filter werden auch organische Filter genannt. Aber sind sie deshalb natürlich?

Nicht wirklich. Obwohl es sich um organische Verbindungen handelt, handelt es sich um Substanzen, die in der Natur nicht natürlich vorkommen. Einige haben Nebenwirkungen.


Antioxidantien und Öle als natürliche UV-Filter?

Viele Antioxidantien wie B. Vitamin E und Vitamin C helfen der Haut, sich vor UV-Strahlung zu schützen. Auch pflanzliche Wirkstoffe wie grüner Tee, Resveratrol oder Astaxanthin schützen unsere Haut. Diese Stoffe bieten einen natürlichen Sonnenschutz.

Aber Vorsicht: Der natürliche Lichtschutzfaktor ist sehr gering. Niemand sollte sich nur auf natürliche Stoffe verlassen. Wir empfehlen, immer „echte“ UV-Filter zu verwenden.


Welche chemischen UV-Filter sind unbedenklich?

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe chemischer UV-Filter, die einen kompatiblen Schutz vor UV-Strahlung bieten. Nach aktuellem Stand der Forschung sind diese UV-Filter unbedenklich. Das allergisierende Potenzial ist gering und Studien haben keine hormonellen Wirkungen gezeigt. Natürlich sind alle hier aufgeführten Filter auch fotostabil.


Wir vermeiden diese UV-Filter

Alle gängigen UV-Filter wurden auf der Positivliste der Kosmetikverordnung als „sicher“ eingestuft. Trotzdem werden immer wieder neue Studien veröffentlicht und dabei haben wir nicht die „Durchschnittshaut“ im Blick, sondern unsere eigene und die unserer Familie. Aus diesem Grund haben wir die folgende Liste zusammengefasst, die wir niemals in unsere Produkte aufnehmen würden, wenn wir eine Sonnenschutzlotion entwickeln würden.


Diese UV-Filter dringen in die Haut ein:

Wir sind der Meinung, dass chemische UV-Filter im Körper nichts verloren haben und sich dort nicht ablagern sollten. Aus verschiedenen Studien konnte geschlossen werden, ob die Haut die Stoffe durchlässt oder nicht.

Regelmäßig werden Studien durchgeführt, in denen entweder das Blut oder die Muttermilch von Probanden auf bestimmte Chemikalien untersucht wird. Werden die UV-Filter erkannt, bedeutet dies, dass sie irgendwie in den Körper eingedrungen sind.

Es gibt auch Labortests, die die Penetrationsrate durch die Haut untersuchen. Für den UV-Filter Benzophenone-3 z. B. eine Penetrationsrate von über einem Prozent festgestellt. Andere UV-Filter, die diesen Test nicht bestehen, sind:
Benzophenon-3, Benzophenon-4, Benzophenon-5, 4-Methylbenzylidene Campher, Homosalate, Octocrylene, Octyl Methoxycinnamate


Diese UV-Filter lösen Allergien aus:

Von einigen der UV-Filter wurde berichtet, dass sie allergische Reaktionen auslösen. Dies kann übrigens auch die Ursache für eine vermeintliche Sonnenallergie sein. Wir empfehlen, die potenziellen Allergene zu vermeiden:
Benzophenon-3, Benzophenon-4, Benzophenon-5, Ethylhexyl Dimethyl PABA, Homosalat, Octocrylene


Diese UV-Filter stehen im Verdacht, Stoffwechselvorgänge zu stören:

Dies kann passieren, wenn UV-Filter unseren Hormonen ähnlich sind. Dann stören sie verschiedene Stoffwechselprozesse oder könnten Tumore begünstigen. Warum also diese Stoffe verwenden, wenn es bessere gibt? Wir verzichten auf:
Benzophenon-3, Benzophenon-4, Benzophenon-5, 4-Methylbenzyliden-Kampfer, Isoamyl-Methoxycinnamat, Homosalat, Octocrylen, Octyl-Methoxycinnamate


Diese UV-Filter sind nicht photostabil:

Ein Stoff, der uns vor der Sonne schützen soll, sollte sich unter den Sonnenstrahlen nicht auflösen. Es gibt Möglichkeiten, diese UV-Filter mit anderen Inhaltsstoffen zu stabilisieren, aber auch bei diesen ist Vorsicht geboten:
Octylmethoxycinnamat


Diese UV-Filter enthalten Mikroplastik:

Tinosorb S ist ein sicherer UV-Filter, den wir empfehlen. Es gibt aber auch den neuen Filter Tinosorb S Lite Aqua. (INCI: Bis-Ethylhexyloxyphenol-Methoxyphenyl-Triazin, Acrylate / C12-22-Alkylmethacrylat-Copolymer). Hier wurden die öllöslichen Filter mit Mikroplastik verkapselt. Auf diese Weise können leichtere Texturen erstellt werden. Aus ökologischen Gründen raten wir von Mikroplastik ab.


Chemisch-mineralische Mischformen mit Nanopartikeln:

Die Filter Tinosorb M und Tinosorb A2B (INCI: Methylen Bis-Benzotriazolyl Tetramethylbutylphenol (Nano) und Tris-Biphenyl Triazine (Nano)) sind neuartige Filtermischformen. Sie sind sowohl chemisch als auch mineralisch. Da diese Filter auf Nanopartikeln basieren, können wir sie nicht uneingeschränkt empfehlen.


Welche Sonnencreme ist korallenfreundlich?

Etwas nicht neu, dass leider einige der UV-Filter, die uns schützen könnten, unsere Natur schädigen – letztendlich die Korallenriffe. Die Filter, die weiterhin kritisiert werden, sind die 3 Os: Oxybenzon, Octocrylen und Octinoxat.

Die Verwendung von Oxybenzon und Octinoxate ist auf Hawaii sogar verboten. Octocrylene ist in den meisten Produkten auf dem deutschen Markt zu finden – und zwar in hoher Konzentration. Wir empfehlen, diese Filter nicht zu verwenden.

Es gibt auch einen neuen UV-Filter, den wir oben bereits erwähnt haben und der Mikroplastik enthält: Tinosorb S Lite Aqua. Wir empfehlen diesen Filter nicht, um unsere Ozeane zu schützen.

In der „Reef Safe“-Diskussion gibt es viele Unsicherheiten. Nicht alle Filter wurden untersucht. Es wird allgemein angenommen, dass mineralische Filter wie Zinkoxid und Titandioxid Riff freundlich sind. Allerdings gibt es auch Gegenstimmen.


Fazit

Dies ist einer der verwirrendsten Räume, wenn es um den Schönheitsraum geht. Auch wenn es noch viele mehr gibt. Die Vielfalt der UV-Filter ist schwer zu durchschauen und oft werden mehrere in einem Sonnenschutz kombiniert. Es ist schwer zu verstehen, welche Sie verwenden und welche Sie vermeiden sollten. Doch wer genau hinschaut, kann einen großen Schritt in Richtung kompatiblen Sonnenschutz machen.

Wer auf Chemie verzichten möchte, sollte mineralische Filter wie Zinkoxide und Titandioxid verwenden. Es gibt jedoch auch chemische Alternativen, die ebenfalls unbedenklich sind und Vorteile haben.

Während der Sun Awareness Week werden wir eine Liste mit gängigen UV-Filtern konsolidieren. So steht Ihrem sicheren Sonnenbad nichts mehr im Wege. PLUS können wir mit Sicherheit sagen, dass die ungefährlichen UV-Filter aus unserer Liste auch das Risiko für unsere Ozeane minimieren.


Referenz

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